Premiere in der Franziskanerkirche: Am 28. Dezember lässt eine große Gruppe aus Gemeindemitgliedern und Ordensbrüdern die Weihnachtsgeschichte lebendig werden – in der Tradition des Franz von Assisi.

Die Weihnachtsgeschichte lebendig werden lassen – diese Idee ließ Franz von Assisi nicht los. Im Ort Greccio, Im Rietital zwischen Assisi und Rom gelegen, initiierte der Ordensgründer ein Krippenspiel mit den einfachen Menschen aus der Umgebung, nicht nur mit Kindern. Regieanweisungen gab es damals nicht, was zählte war die Leidenschaft für diese mitreißende Geschichte. 800 Jahre ist das in diesem Jahr her – Grund genug für den Dortmunder Franziskaner Philipp Heine, die Tradition am 28. Dezember wieder aufleben zu lassen.

„Wir proben das gesamte Stück komplett.“ Philipp Heine ofm geht durch den Altarraum der Franziskanerkirche in der Östlichen Innenstadt nach hinten. Dort hat er seinen Tisch mit Mikrofon, von hier aus kommen die Regieanweisungen, Die Schauspielerinnen und Schauspieler, die bereits ihre Kostüme tragen, gehen auf ihre Positionen. Insgesamt 15 Köpfe zählt die Gruppe derzeit – Männer, Frauen, Jugendliche, Kinder und Mitbrüder. Zur eigentlichen Aufführung werden es noch mehr sein.

Sie nutzen den gesamten Kirchenraum. Maria und Josef schreiten den Mittelgang entlang, als sie sich bei der Volkszählung registrieren müssen. Während dessen ruft Bruder Fabio ofm als römischer Soldat das Volk zusammen – leidenschaftlich und mit Nachdruck. Dann folgt die mühsame Suche nach einer Herberge – in diesem Fall stellen die Beichtstühle in den Seitenschiffen die Unterkünfte dar. Im Altarraum, wo die große Krippe aufgebaut wird, kommt schließlich das Christkind zur Welt.

Bei der Probe geht es noch nicht ganz ohne Texte, an einer Stelle fehlt ein Mikrofon, das Jesuskind ist noch nicht sofort zur Hand. Doch das stört niemanden. „Wir haben alle Spaß am Spielen“, sagt Bruder Damian Bieger ofm. Er ist heute Josef und auch König Herodes – nicht jeder Darsteller ist bei der Probe dabei. Und auch die Gemeinde fehlt noch. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden Lieder singen, während die Akteure ihre Positionen wechseln.

Zum Abschluss beschreibt Bruder Philipp Heine ofm seine Vision. Ein Krippenspiel im Klostergarten, auf der großen Bühne, mit Ochs und Esel – das war seine ursprüngliche Vorstellung zum Jubiläum. Auf lebendige Tiere verzichtete der Franziskaner dann doch lieber und verlegte die Veranstaltung in die Kirche. Aber die Intention ist die gleiche: „Das Krippenspiel soll die Lebendigkeit der Heiligen Nacht wieder in den Herzen erfahrbar machen“, so Heine. Das habe auch der Ordensgründer Franz von Assisi so gewollt. Denn Weihnachten sei kein gewöhnlicher Feiertag, den man eben jedes Jahr routinemäßig begeht.

Das Krippenspiel wird am Donnerstag, 28. Dezember, ab 18.00 Uhr in der Franziskanerkirche, Franziskanerstraße 1, aufgeführt. Der Eintritt ist frei.

Bildzeile:

Bruder Philipp Heine ofm konnte eine große Zahl an Darstellerinnen und Darstellern – auf unserem Foto ist die Gruppe nicht vollständig – für das Krippenspiel in der Franziskanerkirche gewinnen. Foto: Gemeinde

Kontakt:

Link zur Homepage der Gemeinde: http://www.franziskaner-do.de