„Es war ein wenig, wie früher in der Ukraine“. Dieser Satz fiel beim heutigen, festlichen Treffen in der Anlaufstelle der Caritas im Bernhard-März Haus, öfter. „Wir hatten unser Essen und unsere vertrauten Lieder“.
„Pelmeni“ und „Wareniki“, große und kleine Teigtaschen, gefüllt mit Kartoffelstampf oder Hackfleischfüllung, dazu „Kvas“, ein typisches, ukrainisches Getränk, vergleichbar mit Malzbier. Fischsalate, Gemüsesalate – alles traditionelle Gerichte aus der Ukraine, mitgebracht von den vielen ukrainischen Familien, die sich heute von 11-15 Uhr trafen. „Auf den Tischen stand aber auch deutscher Glühwein, es war eine wunderbare Mischung aus beiden Kulturen“, sagt Katharina Ungefug, Mitarbeiterin der Ukraine-Anlaufstelle bei der Caritas.
Der Wunsch nach bekannten Traditionen und Essen, war dabei genauso da, wie Freude und Offenheit über das neue Leben in Deutschland. Viele ukrainische Familien hatten dieses Jahr erstmals am 24.12. Weihnachten gefeiert. In ihrer Heimat wurde das Fest bei Vielen, wie in der russisch – orthodoxen Kirche üblich, nach dem julianischen Kalender am 06.01. gefeiert. Doch seit dem Angriffskrieg Russlands, ist der Abgrenzungswille zum Nachbarland groß. „Es war etwas ungewohnt, dass Weihnachten dieses Jahr so früh war, aber wir konnten das auch genießen“, erzählen Lora und ihr 14-jähriger Sohn Yehor.
„Das Treffen heute war laut, fröhlich und so gut es ging unbeschwert“, so Katharina Ungefug. Dabei wurde das ukrainische Weihnachtslied „Schedrik“ (Schtschedryk) gesungen und auch die Dortmunder:innen, die der Einladung der Anlaufstelle gefolgt waren, haben am Ende mitgetanzt.