Am 6. und 7. November 2021 finden im Erzbistum Paderborn wieder Wahlen zum Pfarrgemeinderat, zum Gesamtpfarrgemeinderat (GPGR) sowie zum Kirchenvorstand statt. Die Gremien sind wichtige Orte der Mitverantwortung und Mitgestaltung. An ihrer Struktur zeigt sich auch, wie sich die katholische Kirche vor Ort aktuell verändert, wie ein Beispiel aus Dortmund Nordost verdeutlicht.

Der Kirchenvorstand kümmert sich um die Verwaltung des Vermögens, der Pfarrgemeinderat übernimmt Mitverantwortung für die Gestaltung von Glauben und Leben in der Gemeinde. Wenn nun mehrere Gemeinden einen Pastoralen Raum bilden, ist Zusammenarbeit gefragt, besonders auch auf der Ebene der Gremien.

Auf dem Weg zum Pastoralen Raum

In Dortmund Nordost wird der Pastorale Raum aus sieben Gemeinden der Stadtteile Derne, Kirchderne, Scharnhorst, Kurl, Lanstrop und Husen offiziell errichtet, sobald die Gemeinde St. Aloysius in Derne dem Pastoralen Raum beitreten wird. Bereits heute gibt es eine enge Kooperation, aber auch noch Zurückhaltung. Für Georg Heßbrügge ist klar, dass sich auch die Gremien den geänderten Strukturen anpassen müssen. „Ich bin daher froh, dass wir wieder einen Gesamtpfarrgemeinderat wählen“, sagt Heßbrügge, der zusammen mit Martina Rohrbeck und dem leitenden Pfarrer Reinhard Bürger den Vorstand des aktuellen GPGR bildet. Dieser entscheidet jeweils über die Form der Weiterarbeit in der nächsten Legislaturperiode und hat sich aktuell für die Fortsetzung der Arbeit als Gesamtpfarrgemeinderat ausgesprochen.

Georg Heßbrügge wird auch wieder für dieses Gremium kandidieren. Seine Vorstandskollegin Martina Rohrbeck überlegt zwar noch eine erneute Kandidatur, ist aber auch vom Gesamtpfarrgemeinderat überzeugt. Im Pastoralen Raum würden die Rolle und die Mitwirkungsmöglichkeiten der Ehrenamtlichen wachsen.

Vernetzung und Zusammenarbeit

In Dortmund Nordost kooperieren aktuell sechs Gemeinden des Pastoralen Raumes in diesem Gremium. Noch nutzen nicht alle die Möglichkeiten einer erweiterten Kooperation und die Katholiken aus Derne sind bislang noch nicht dabei. „Wir laden aber immer alle ein“, betont Georg Heßbrügge. Es gibt noch Befürchtungen des Verlustes von Eigenständigkeit und Nähe.

Georg Heßbrügge und Martina Rohrbeck sehen darin keinen Widerspruch zur Zusammenarbeit im Pastoralen Raum. Es gebe ja auch noch die Gemeindeausschüsse, die sich um das spirituelle Profil kümmern. Die jeweiligen Kirchenvorstände und die Vertreter dieser Gemeinden seien im Gesamtpfarrgemeinderat vernetzt.

Für eine gute Zusammenarbeit sei eine gute Vernetzung wichtig. Für Georg Heßbrügge ist die Gremienarbeit auf der Ebene des Pastoralen Raumes auch deshalb so bedeutsam, da auch das Team der Hauptamtlichen für den gesamten Raum zuständig ist. „Als Vorstand des Gesamtpfarrgemeinderates nehmen wir hier an den wöchentlichen Dienstbesprechungen des Pastoralteams teil, das ist für den Austausch und die gemeinsame Planung sehr hilfreich“, erläutert er. Die Mitsprache und das Mitwirken der Ehrenamtlichen werde künftig noch wichtiger, wenn ab 2024 weniger Hauptamtliche im Pastoralen Raum tätig seien. „Dann sind nach dem aktuellen Stellenplan noch zwei Priester und eineinhalb Stellen für Gemeindereferenten für den gesamten Raum vorgesehen“, gibt Heßbrügge zu bedenken.

Koordinationsteams

Damit zwischen den Sitzungen der Gremien und mit Blick auf die jeweilige Situation vor Ort schnelle Entscheidungen möglich sind, soll es im Pastoralen Raum Dortmund Nordost künftig auf der Ebene der Gemeinden noch Koordinationsteams geben. Diese bestehen aus einem der beiden stellvertretenden Vorsitzenden des jeweiligen Kirchenvorstandes, einem Sprecher oder einer Sprecherin des Gemeindeausschusses und einem Vertreter bzw. einer Vertreterin aus dem Seelsorgeteam. Damit sind alle Entscheidungsträger der Gemeinde repräsentiert und können zeitnah beraten und Entscheidungen treffen. „Da, wo dieses Zusammenwirken schon ohne Regelung praktiziert worden ist, hat sich das, zuletzt besonders in der Corona-Pandemie, bewährt, wenn es beispielsweise darum ging, ob Gemeindezentren geöffnet bleiben und mit welchem Angebot“, berichtet Georg Heßbrügge. Das Koordinationsteam sei aber keine Überstruktur, sondern durch die geregelte Vernetzung eng mit den gewählten Gremien und dem Seelsorgeteam verbunden.

In allen Gremien gehe es um die Organisation und Inhalte des Glaubenslebens der Menschen vor Ort und deshalb dürfe auch der Austausch über Glaubensfragen nicht zu kurz kommen. Nicht selten stehe deshalb ein Schriftgespräch zu Texten aus der Bibel am Anfang einer Sitzung.

Weitere Informationen: www.kirche-dortmund-nordost.de/

Weitere Informationen zu den Wahlen von Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen im Erzbistum Paderborn.

Foto: Setzen sich für die Zusammenarbeit von Gemeinden und Gremien im Pastoralen Raum Dortmund Nordost ein (v.l.): Georg Heßbrügge und Martina Rohrbeck vom Vorstand des Gesamtpfarrgemeinderates, der leitende Pfarrer Reinhard Bürger und Dekanatsreferentin Barbara Knoppe. Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn