Ein Ehrenamt in einer psychiatrischen Klinik wie dem Marien Hospital bietet eine erfüllende Aufgabe für engagierte Bürgerinnen und Bürger, die ihre Zeit und Talente sinnvoll einsetzen möchten. Am 27.11.2024 feierten die Marien Hilfe nun ihr 20-jähriges Bestehen. Nach einem geistlichen Impuls durch Frau Claudia Schneider, Katholische Seelsorgerin, und einer herzlichen Begrüßung durch Herrn Matthias Krake, Pflegedienstleiter, sprach Bezirksbürgermeister Nils Berning lobende Grußworte. Darauf folgte ein Impuls zum Thema „Ehrenamtliches Wirken in Krisenzeiten: Auslauf- oder Zukunftmodell?“ durch Dr. Klaus Klother, Stabstelle Christliche Unternehmenskultur des Trägers Kath. St. Paulus Gesellschaft Dortmund. Für den kulinarischen Ausklang mit Herzhaftem sorgte die Marien Küche.
Herzlichkeit und Engagement auf Augenhöhe
Zum Start der Marienhilfe 2004 wurde das Ehrenamt vorwiegend von Damen organisiert und betreut, inzwischen ist das Team bunt gemischt und auch Männer sind Teil des engagierten Kreises. Mit ihrem Engagement bereichern sie den Alltag der Patientinnen und Patienten und schaffen mit ihrer Herzlichkeit und ihrem Engagement mit unterschiedlichen Services wertvolle Momente der Freude und des Wohlbefindens. Dabei profitieren sie selbst von der Erfahrung und dem Gemeinschaftsgefühl, das sie mit den Patienten und dem Klinikteam verbindet. „Es ist ein besonderer Weg, um Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu begleiten und Freude in ihren Alltag zu bringen“ sagt Christian Grote, Sprecher der Marienhilfe in Hombruch. „Als ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bieten wir den Patientinnen und Patienten wertvolle Abwechslung und Unterstützung. Die Tätigkeiten reichen von der Organisation einer kleinen Marien Bücherei über den Bücherwagen auf geschlossenen Stationen bis hin zur „Marien Boutique“ in der Kleidung an Patient:innen weitergegeben wird. Beliebt ist auch das Waffelbacken auf der Station für demenziell veränderte Menschen“, sagt Cornelia Denker, ebenfalls Sprecherin der Marien Hilfe, die mit ihren kreativen Geschenkideen den Patientinnen und Patienten bei den alljährlichen Advents- und Osteraktionen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Cornelia Denker und Christian Grote haben als Sprecher der Marien Hilfe während der 20 Jahresfeier unserer Ehrenamtlichen die „Bronzene Elisabeth-Kreuz Plakette“ erhalten. Gewürdigt wurde ihre Leistung beim Wiederanlaufen der Ehrenamtsarbeit nach der Corona Pandemie und die Weiterentwicklung des ehrenamtlichen Leistungsangebot der Marien Hilfe nach der Ausweitung der Klinik für Seelische Gesundheit auf das gesamte Hospitalareal.
Überwindung von Berührungsängsten
Viele Menschen haben anfangs Berührungsängste bei der Idee, in einer psychiatrischen Klinik zu arbeiten. Doch die Erfahrung zeigt, dass das ehrenamtliche Engagement hier genauso vielfältig ist wie in einer somatischen Klinik. Pflegedienstleiter Matthias Krake, der das Ehrenamtsteam betreut, erklärt die Rahmenbedingungen, mit denen interessierte Menschen ihr Amt ausüben: „Unsere Ehrenamtlichen werden intensiv in Gesprächsführung geschult und mit Unterstützung auf ihre Arbeit vorbereitet, was ihnen Selbstsicherheit und das nötige Wissen gibt. Diese Schulungen helfen auch dabei, einfühlsam auf die Bedürfnisse der Patient:innen einzugehen und die eigenen Fähigkeiten zur Gestaltung von schönen, wertvollen Begegnungen zu nutzen“, so Krake. „Wir lassen niemanden alleine in seiner Tätigkeit, sondern tauschen uns engmaschig über die Arbeit hier im Haus aus.“
Unterstützung und Flexibilität für Ehrenamtliche
Neben Schulungen profitieren die Ehrenamtlichen von weiteren Vorteilen: Sie können das Deutschlandticket für Fahrten zur Klinik nutzen und sind eingeladen, im Rahmen ihrer Einsätze gemeinsam mit dem Team zu Mittag zu essen. Ihre Arbeitszeiten können sie flexibel gestalten, und falls sie einmal eine Zeitlang aussetzen möchten, ist das problemlos möglich – so lässt sich das Ehrenamt individuell an den eigenen Lebensrhythmus anpassen. Besonders schön ist es, dass die Ehrenamtlichen im Marien Hospital auch eigene Ideen einbringen können. So entstehen kreative, neue Ansätze, um das Wohl der Patient:innen zu fördern.
Spenden dringend benötigt – Nachwirkungen der Pandemie
Durch die Corona-Pandemie hat sich die Situation für die Ehrenamtlichen allerdings verändert. Spenden, die notwendig sind, um die Patientinnen bestmöglich zu versorgen, sind teilweise zurückgegangen. Besonders gefragt sind Spenden für Zeitschriften und Magazine sowie gut erhaltene Kleidung für die Marien Boutique.
Ehrenamt als Win-win-Situation
Das Ehrenamt im Marien Hospital ist mehr als nur eine Arbeit – es ist eine Bereicherung für die Patient:innen und gibt den Ehrenamtlichen zugleich ein tiefes Gefühl der Erfüllung. Wenn in den nächsten Jahren die sogenannten Baby Boomer in ihren wohlverdienten Ruhestand gehen, bietet das Ehrenamt im Marien Hospital Hombruch die Gelegenheit, weiterhin einer erfüllenden Tätigkeit nachzugehen und Sinnhaftigkeit und Selbstwirksamkeit zu erleben. Eine individuelle Einsatzgestaltung soll beispielsweise bestehende Reisewünsche möglich machen.
Kontakt für Interessierte Menschen:
Dipl. Pflegewirt Matthias Krake
Pflegedienstleiter Psychiatrie
Marien Hospital
Gablonzstraße 9
44225 Dortmund
Tel.: 0231/7750-41110
Fax: 0231/7750-41119