Neue Vereinbarung soll Immobilienstrategieprozess in der Gesamtpfarrei St. Clara Dortmund-Hörde regeln – Einladung der Öffentlichkeit zur Auftaktveranstaltung

Bisherige Überlegungen verdeutlichen Handlungsbedarf

Kontrakt legt Abläufe und Verantwortlichkeiten fest

(Dortmund, 27.02.2025) Auf dem Weg zur bedarfsgerechten Neuausrichtung des eigenen Immobilienbestandes haben die Verantwortlichen der Gesamtpfarrei St. Clara Dortmund-Hörde mit dem zuständigen Beratungsteam des Erzbischöflichen Generalvikariates aus Paderborn einen gemeinsamen Kontrakt geschlossen. Er markiert den praktischen Start des mehrmonatigen Immobilienstrategieprozesses und bedeutet keine inhaltliche oder gebäudespezifische Festlegung. Der Pastorale Raum bekundet seinen Wunsch und die Bereitschaft, den Immobilienbestand an eine geringer werdende Nutzung anzupassen. Außerdem sind diverse Prozessschritte, Verantwortlichkeiten und Termine verbindlich festgelegt. Dazu gehört neben weiteren Beteiligungsformaten vor allem die große öffentliche Auftaktveranstaltung am 11. März um 19 Uhr in der Kirche St. Joseph, Berghofen. Alle Interessierten sind dazu unabhängig von Kirchenmitgliedschaft und Glauben eingeladen.

„Die bisherige Auseinandersetzung mit der Immobilienfrage war wichtig und augenöffnend“, berichtet Verwaltungsleiter Sven Rodewald. „Viele Immobilien in unserem Eigentum sind bereits für die heutige Nutzung zu groß. Wenn sich die Mitgliedszahlen und das kirchliche Engagement so entwickeln, wie das heute schon absehbar ist, werden sich der Leerstand und die Fehlnutzungen nochmals deutlich vergrößern.“ Aus den bisherigen Gesprächen geht hervor, dass für viele Gläubige die Trennung von Immobilien schmerzhafte Gefühle hervorruft, dass aber auch der Leerstand als schmerzlich empfunden wird. Dieses Stimmungsbild, so Rodewald weiter, verdeutliche den Handlungsbedarf.

Immobilienstrategie und Stufenmodel

Die Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn zielt darauf ab, Kirchengemeinden dazu anzuregen, sich verbindlich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie die vorhandenen Gebäude zukünftig sinnvoll und bedarfsgerecht genutzt und unterhalten werden können. Dies umfasst die Prüfung möglicher Anpassungen an den Gebäudebestand, die Zusammenlegung von Funktionen oder sogar die Aufgabe einzelner Standorte. Über die künftige Nutzung der kirchlichen Immobilien entscheiden die verantwortlichen Gremien in der örtlichen Pfarrei St. Clara selbst. Das sind in Abstimmung mit dem Pfarrgemeinderat der Kirchenvorstand.

Die Bezuschussung von Baumaßnahmen durch das Erzbistum Paderborn orientiert sich an der geltenden Förderrichtlinie für Kirchengemeinden in den Pastoralen Räume. Diese enthält ein Dreistufenmodell. Es dient der Einteilung aller kirchengemeindlichen Dienstgebäude in bestimmte Förderstufen. Entsprechend fallen die anzuwendenden Zuschussregelungen aus. Danach sind in der ersten Stufe finanzielle Einsparungen vorgesehen, ohne dass Gebäude dem Verfall preisgegeben werden. Die eingesparten Mittel sollen in der zweiten Stufe die Entwicklung neuer pastoraler Konzepte möglich machen. Mit der dritten Stufe sind Maximalförderungen verbunden, die für ausgewählte Schwerpunktobjekte von besonderer pastoraler Bedeutung bestimmt sind.

Handlungsbedarf in Immobilienkonzept überführen

Bereits vor Schließung des Kontraktes hatten sich der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Clara Dortmund-Hörde intensiv mit der Immobilienstrategie auseinandergesetzt und die Notwendigkeit von Veränderungen erkannt. Das Erzbischöfliche Generalvikariat unterstützt sie im Immobilienstrategieprozess. Dieser startet nun in die aktive Phase, um den erkannten Handlungsbedarf schrittweise in ein konkretes Immobilienkonzept zu überführen. Der Kontrakt regelt dafür die Verantwortlichkeiten, den Ablauf der weiteren Prozessschritte sowie diverse Termine und einen Zeitrahmen von insgesamt etwa 15 Monaten bis zur Verabschiedung eines finalen Immobilienkonzeptes durch die verantwortlichen Gremien.

Für die weiteren Schritte im Zuge des Immobilienstrategieprozesses wurde im Pastoralen Raum eine 11-köpfige Immobilien-Projektgruppe eingesetzt. Die Immobilien-Projektgruppe hat die Aufgabe, weitere Termine und die Datenbeschaffung zu koordinieren und für eine breite Beteiligung der Bevölkerung zu sorgen. Dazu wird es unter anderem Infoabende und Meinungsumfragen geben. Das Stimmungsbild der Bevölkerung wird in die weitere Entscheidungsfindung einfließen. Darüber hinaus wird in einer ersten Erhebung ermittelt, welche kirchlichen Gebäude wie genutzt werden.

Einladung zur Auftaktveranstaltung

Zu den im Kontrakt festgelegten Terminen gehört auch die Auftaktveranstaltung am 11. März um 19 Uhr in der Kirche St. Joseph, Busenbergstr. 4 in Berghofen. Ausdrücklich willkommen ist die gesamte Bevölkerung, unabhängig von Kirchenmitgliedschaft und persönlicher Glaubensvorstellung. „Kirchliche Gebäude sind für die meisten Menschen identitätsstiftend. Deshalb wollen wir möglichst viele Menschen am Denkprozess über die zukünftige Nutzung unserer Immobilien beteiligen.“ Sagt Sven Laube, Pastoralkoordinator und freut sich über eine rege Teilnahme.

Auf der Auftaktveranstaltung stellen sich die Mitglieder der Immobilien-Projektgruppe der Pfarrei vor. Weiterhin wird das Team der interdisziplinären Fach- und Prozessberatung des Erzbischöflichen Generalvikariates das weitere Vorgehen erläutern. Zudem sollen auf der Veranstaltung die Beteiligungsmöglichkeiten für die Bevölkerung aufgezeigt und geschaffen werden.

Bildunterzeilen

Bild 1) Am 11. März findet in der Kirche St. Joseph in Dortmund-Berghofen die öffentliche Auftaktveranstaltung zur Immobilienstrategie statt. | Foto: Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Ansprechperson

Sven Rodewald, Verwaltungsleiter
Pastoraler Raum Pfarrei St. Clara Dortmund-Hörde
Busenbergstr. 20
44269 Dortmund
0231 8780060
info@stclara-phoenixsee.de
www.stclara-phoenixsee.de
www.wir-erzbistum-paderborn.de/strategische-themen/immobilienstrategie

Der Pastorale Raum St. Clara Dortmund-Hörde

Seit 2010 werden im Erzbistum Paderborn Pastorale Räume als Antwort auf die veränderte Situation von Kirche und kirchlichem Leben gebildet. Aufgabe der Pastoralen Räume ist es, das Glaubensleben neu zu organisieren. Ein Pastoraler Raum kann aus rechtlich selbständigen Kirchengemeinden, aus einer Gesamtpfarrei oder auch aus einer Mischform dieser beiden Möglichkeiten bestehen. Zu einem Pastoralen Raum gehören neben Kirchen weitere Gebäude, Gruppen, Verbände, Vereine und Gremien.

Der Pastorale Raum St. Clara Dortmund-Hörde ist in Form einer Großpfarrei organisiert und umfasst die Glaubensorte St. Clara, Herz Jesu und St. Georg in Dortmund-Hörde, St, Joseph, Berghofen, St. Benno, Benninghofen, Heilig Geist, Wellinghofen und St. Kaiser Heinrich, Höchsten. Auf dem Gebiet des Pastoralen Raums St. Clara leben 13.600 Mitglieder der katholischen Kirche. Leitender Pfarrer des Pastoralen Raums St. Clara Dortmund-Hörde ist Matthias Boensmann gemeinsam mit dem pastoralen Koordinator Sven Laube. Verwaltungsleiter Sven Rodewald unterliegen die Zuständigkeitsbereiche Finanzen, Immobilien und das Personal der Kirchengemeinde. Unterstützt werden sie von einem 4-köpfigen Pastoralteam.

Die Immobilienstrategie

Die Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn ist seit dem Jahr 2021 gültig. Sie zeigt den Pastoralen Räumen Wege auf, Perspektiven für eine langfristige Nutzung und Entwicklung des Gebäudebestands zu entwickeln. Dabei erfahren die Pastoralen Räume seitens des Erzbischöflichen Generalvikariats professionelle Unterstützung, um individuelle Lösungen zu entwickeln und die Herausforderungen zu meistern.