Ruth Nientiedt unterstützt fortan die christlich-jüdische Zusammenarbeit in Dortmund

Seit dem 1. Februar ist Ruth Nientiedt neue Geschäftsführerin der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Dortmund e.V. „Wir freuen uns, wieder eine kompetente und kommunikationsfreudige Geschäftsführung gefunden zu haben“, so der evangelische und derzeit geschäftsführende Vorsitzende Ralf Lange-Sonntag. Sigrid Schäfer, die die Arbeit der GCJZ über mehr als 30 Jahre als Geschäftsführerin geprägt
hatte, war im Dezember 2021 in den Ruhestand gegangen. Die Herausforderung der nächsten Jahre sei es, so der Vorsitzende, die bewährten und erfolgreichen Kooperationen und Formate fortzusetzen und gleichzeitig über niederschwellige Kommunikationsformen und neue Projekte möglichst viele unterschiedliche Menschen anzusprechen. So wird der Verein zukünftig beispielsweise in den sozialen Netzwerken
präsent sein.

Ruth Nientiedt studierte Mittlere und Neuere Geschichte und Katholische Theologie in Mainz und verbrachte zwei Auslandssemester in Haifa, Israel. Sie promoviert in Mainz im Fach Geschichte zu den alt-katholischen Kirchen der Utrechter Union nach 1945. Neben ihrer Arbeit für die GCJZ Dortmund ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am AltKatholischen Seminar an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Sie
forscht dort u.a. zum Verhältnis der alt-katholischen Kirche zum Judentum und unterrichtet in den Bereichen Kirchengeschichte und christlich-jüdischer Dialog. „Es ist mir ein großes Anliegen, zur Auseinandersetzung mit der Vielfalt des heutigen Judentums und einer Theologie, die die jüdischen Wurzeln des Christentums ernstnimmt, einzuladen“, so die neue Geschäftsführerin. „Ich freue mich, mich nun im Rahmen der GCJZ Dortmund e.V. dafür einsetzen zu können“.

In den kommenden Monaten stehen unter anderem bereits ein Film über die erste Rabbinerin der Welt, Regina Jonas (8. März), die Arbeit von MAKKABI Deutschland, einem der beiden Preisträger der Buber-Rosenzweig-Medaille 2022 (29. März), und das Rabbinische Wirken in Deutschland mit Rabbiner Avraham Yitzchak Radbil (neuer Termin: 3. Mai) auf dem Programm der GCJZ Dortmund. Ab dem 6. März laden die
Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit unter dem Motto „Fair Play – jeder Mensch zählt“ zur Woche der Brüderlichkeit ein, die in diesem Jahr in Osnabrück eröffnet wird.

Die GCJZ Dortmund e.V. setzt sich seit 1954 gegen Vorurteile und alle Formen der Judenfeindschaft, insbesondere des Antisemitismus, und für ein solidarisches Miteinander aller Menschen unabhängig von ihrem Glauben, ihrer Herkunft oder ihres Geschlechts ein. Hierzu fördert sie das Geschichtsbewusstsein, das Kennenlernen des Judentums und der vielfältigen jüdischen Kultur in Deutschland sowie den Austausch
mit dem Staat Israel. Zusammen mit über 80 weiteren Vereinen gehört die GCJZ Dortmund zum 1949 gegründeten Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.