Die Pfarreien St. Clemens, Vom Göttlichen Wort, St. Joseph und St. Niklaus von Flüe im Pastoralen Raum Do-Ost stehen vor großen Veränderungen. Die Projektgruppe Immobilien hat einen ersten Entwurf der Öffentlichkeit in einer gut besuchten Gemeindeversammlung vorgestellt und im Anschluss die nachfolgende Pressemeldung veröffentlicht:
Nach jahrzehntelanger Nutzung verabschieden sich die Kirchengemeinden von mehr als 30 Prozent ihrer angestammten Räume. Dies geschieht nicht leichtfertig, sondern nach reiflicher Überlegung und mit Blick auf das Wohl und die Zukunft der Gemeinde.
Veränderungen in der Gemeinschaft
Die Entscheidung, die Räumlichkeiten aufzugeben, ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit den veränderten Bedürfnissen der Gemeinde. Im Laufe der Jahre ist die Zahl der aktiven Mitglieder stetig zurückgegangen. Waren es 1993 noch 2.400 Mitglieder, die regelmäßig an jedem Wochenende in den vier Gemeinden den Gottesdienst besuchten, so sind es heute nur noch 300. Die Kirchengemeinden sind kleiner geworden, viele Vereine und Verbände haben sich aufgelöst und viele Mitglieder gehören inzwischen der älteren Generation an. Diese Entwicklung hat die Verantwortlichen der Projektgruppe Immobilien veranlasst, über eine nachhaltige Nutzung der vorhandenen Ressourcen nachzudenken.
„Wir müssen uns der Realität stellen, dass unsere Räumlichkeiten in ihrer jetzigen Größe und Form nicht mehr den Bedürfnissen und Möglichkeiten unserer Gemeinde entsprechen“, erklärt Pfarrer Ludger Keite. „Das ist eine schwere, aber notwendige Entscheidung, die uns eine Neuorientierung und Konzentration auf das Wesentliche ermöglicht.“
Gottesdienstorte bleiben erhalten
Die wichtigste Nachricht ist, dass in jeder Kirchengemeinde ein Gottesdienstort erhalten bleibt, an dem regelmäßig am Wochenende Gottesdienste angeboten werden. Umgekehrt macht die Immobiliengruppe konkrete Vorschläge, welche Gebäude künftig nicht mehr von der Kirchengemeinde genutzt werden.
So wird die St. Konradkirche in Wickede mit ihrem Gemeindezentrum aufgegeben. Hier gibt es Verhandlungen mit der Caritas, ein Seniorenzentrum St. Konrad zu errichten.
Ein weiterer Vorschlag betrifft das Gemeindezentrum St. Joseph in Asseln. Hier wird nach einer Lösung gesucht, das Gebäude so umzunutzen, dass die Kirchengemeinde einen Raum bekommt, in dem sie sich weiterhin treffen kann. In St. Nikolaus von Flüe reicht die Werktagskirche für die Gottesdienste aus. Die Bücherei soll erhalten bleiben und einen neuen Standort erhalten. Sowohl für die Oberkirche als auch für die Unterkirche werden alternative Nutzungen gesucht.
Die Gemeinde St. Clemens verzichtet darauf, ein geplantes Verwaltungszentrum errichten zu lassen. Drei Büros, die hier vorgesehen waren, werden im Franz-Stock-Haus untergebracht und stehen für Gruppen nicht mehr zur Verfügung.
Ein Schritt in die Zukunft
Statt an den alten Räumlichkeiten festzuhalten, wollen die Gemeinden einen Neuanfang wagen. Die Aufgabe der bisherigen Räumlichkeiten bietet die Chance, maßgeschneiderte Lösungen zu finden, die den aktuellen Bedürfnissen besser entsprechen. Das Ziel ist es, dass sich alle Mitglieder – Jung und Alt – in den neuen Räumlichkeiten wohlfühlen und die Gemeinschaft weiterhin aktiv gelebt wird.
Mit diesem Schritt will der Pastorale Raum auch seine finanziellen Ressourcen schonen und gezielt in die pastorale Arbeit sowie in soziale Projekte investieren. Durch die Reduzierung der Unterhaltskosten und der aufwändigen Verwaltung der vielen Gebäude wird es möglich, der Seniorenarbeit, der Kinder- und Jugendarbeit sowie karitativen Zwecken mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Dankbarkeit und Abschied
Die Entscheidung, sich von vertrauten Räumen zu trennen, ist auch von Dankbarkeit geprägt. In vielen Jahren haben diese Mauern unzählige Geschichten gehört, Taufen, Hochzeiten und Gemeindefeste erlebt. Die Kirchengemeinde wird also weiterhin ein Ort der Begegnung und des Glaubens bleiben – nur in einer neuen, den heutigen Bedürfnissen angepassten Form.
Neue Wege gehen
Mit ihrer Entscheidung zeigen die Kirchengemeinden Mut zur Veränderung. Sie setzen ein Zeichen, dass man auch in schwierigen Zeiten bereit ist, neue Wege zu gehen, um das Gemeindeleben lebendig zu halten. „Unsere Gemeinde besteht nicht aus Steinen, sondern aus Menschen. Und genau diese Menschen wollen wir auch in Zukunft zusammenbringen“, betont Pfarrer Ludger Keite abschließend.
Die Gemeindemitglieder blicken nun gespannt auf die anstehenden Veränderungen und freuen sich auf die Präsentation des zweiten Entwurfs am 7. März 2025.
Die aktuelle Präsentation der Gemeindeversammlung findet sich auf er Homepage:
www.kirche-dortmund-ost.de