Dortmund, im Februar 2022

Liebe Gemeinde, liebe Freunde und Familie, liebe Interessierte!

Mit diesem Schreiben möchte ich wiederum vom synodalen weg berichten – dieses Mal also von der bereits 3.Vollversammlung. Sie fand von Donnerstag, dem 03.02. – Samstag, d. 05.02.2022 in Frankfurt statt.

Als Vorbemerkung ist es mir wichtig zu sagen, dass dieses wieder mein persönlicher Bericht ist – er enthält weder den Anspruch auf Vollständigkeit noch auf absolute Korrektheit. Gleichwohl möchte ich Sie und Euch teilhaben lassen, wie ich diese Tage und das Umfeld dazu erlebt habe.

Der äußere Rahmen war derselbe wie bei der 2.Vollversammkung im letzten Herbst. Am Tagungsort Frankfurt waren alle Synodalen in einem Hotel der Kette „Motel One“ untergebracht – das ist kein „5-Sterne-Hotel“ wie Kritiker unwahr anmerkten, sondern eine zentrale und gute Übernachtungsmöglichkeit. Unser Tagungsort war zum zweiten Mal das „CongressCentrum“ an der Messe Frankfurt – etwa 700m zu Fuß entfernt und damit gut erreichbar. Dort haben wir in einer nahezu fußballfeldgroßen (!) Halle getagt und im riesigen Foyer in festen 8er Gruppen alle Mahlzeit eingenommen. Das Hygienekonzept lief unter dem Begriff „2G++“ = 99 % der Teilnehmenden sind geboostert. Täglich haben wir uns testen lassen. Es war alles sehr gut organisiert.

Nun aber zum Inhalt! Die vier Foren hatten in der Zwischenzeit fleißig gearbeitet – es gab insgesamt 14 Vorlagen, die vorgestellt, diskutiert und mit in sämtlichen Änderungsvorschlägen abgestimmt wurden.

Es begann mit einem Eröffnungswort des Präsidiums, das ja in der Zwischenzeit an 2 Stellen verändert ist: Frau Irme Stetter-Karp ist neue Präsidentin aus dem ZdK und Herr Prof. Dr. Thomas Söding ist ebenfalls für das ZdK neuer Vizepräsident. Der Wechsel in der Leitung des Synodalen Weges habe ich als völlig reibungsfrei und sehr gut erlebt. Sie stellten als erstes den „Leitfaden für gute Kommunikation und Konfliktgestaltung“ vor, den ich nur empfehlen kann!  Siehe: https://www.synodalerweg.de/fileadmin/Synodalerweg/Dokumente_Reden_Beitraege/2022_SVIII_Leitfaden.pdf

Bischof Ackermann berichte als Missbrauchsbeauftragter von den aktuellsten Entwicklungen. Es schloss sich eine offene Diskussionsrunde zu den Themen „Zorn-Wut-Demut“ im Sinne einer ersten Aussprache an.

Von den 14 Vorlagen waren 3 in 2.Lesung, d.h. hier sind bereits erheblich Änderungen eingearbeitet worden. Alle Texte kamen nach jeweiliger Vorab-Diskussion zur Abstimmung – alle Texte wurden angenommen! Wichtig dabei ist, dass in es in der zweiten Lesung eine interne 2/3-Mehrheit der Bischöfe braucht (Satzung!). Diese wurde jeweils erreicht. So sind Grund- und Orientierungstext zum Forum „Macht und Gewaltenteilung“ wie auch der Handlungstext „Einbeziehung der Gläubigen in die Bestellung eines Diözesanbischofs“ entsprechend angenommen worden. Hier wird es für uns im Erzbistum Paderborn interessant, mit Blick auf 2023.

Der Text ruft die Domkapitel, die bisher nach dem preußischen Konkordat das alleinige Vorschlagrecht an den Papst haben, zur Selbstverpflichtung auf, Gläubige aus dem Bistum zu beteiligen – zum Beispiel durch die gewählten Gremien wie das Diözesankomitee und den Priesterrat.

Die Handlungstexte zu den Themen „Frauen im sakramentalen Amt“ und zum „Diakonat der Frau“ zeigen an, dass sie es schwerer haben, im September in der abschließenden Lesung die erforderliche Mehrheit zu finden – doch gerne warte ich ab, denn es ist viel in Bewegung gekommen! Weitere Eindrücke von anderen und von mir finden sich in diesen Presse- und Medienveröffentlichungen, bei denen ich jeweils ausgiebig interviewt worden bin:

Homepage des Erzbistums:

Westfalenpost/ Westfälische Rundschau überregional:

https://www.wp.de/region/sauer-und-siegerland/reform-in-der-kirche-es-ist-schon-fuenf-nach-zwoelf-id234513519.html

DER DOM:

Im September geht es nun weiter – hoffentlich wieder mit allen! Dazwischen bin ich bereits wieder ein paar Mal angefragt zum Vortrag/ Austausch und Gespräch über meine Erfahrungen und Eindrücke vom Synodalen Weg. Für solche Anfragen bleibe ich gerne weiter ansprechbar.

Euch und Ihnen gilt der Wunsch: Bleibt/ bleiben Sie gut behütet!

Herzliche Grüße

Pfr. Ludger Hojenski, St. Ewaldi Dortmund/ Mitglied des Priesterrates des Erzbistums Paderborn