Am Sonntag, den 7. September 2025, fand auf dem Gipfel der Halde Schleswig ein besonderes Zeichen des Miteinanders und des Gedenkens statt: Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften luden zu einem interreligiösen Friedensgebet ein. Anlass war der 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs.
Beteiligt waren Pfarrer Ludger Keite (Katholische Kirche), Pfarrerin Sandra Sternke-Menne (Evangelische Kirchengemeinde), Rabbiner Avigdor Moshe Nosikov (Jüdische Kultusgemeinde), Prof. Dr. Naciye Kamçılı-Yıldız (Islamische Theologie), Diakon Magdy Keriakos (Koptisch-Orthodoxe Kirchengemeinde) sowie Diakon Filmon Hagos (Eritreisch-Orthodoxe Heiland-der-Welt-Gemeinde). Gemeinsam mit dem Posaunenchor der Evangelischen Gemeinde gestalteten sie eine eindrucksvolle Feier, die die Sehnsucht nach Frieden und Verständigung über religiöse Grenzen hinweg sichtbar machte.
Unter dem Leitgedanken „Religionen für den Frieden “ wurden sechs Persönlichkeiten vorgestellt, die sich vor, während oder nach dem Zweiten Weltkrieg für Frieden und Gerechtigkeit eingesetzt haben. Zu jeder Person wurde ein großformatiges Porträt gezeigt, das während des Gottesdienstes sichtbar ausgestellt war. So wurde die Erinnerung an mutige Frauen und Männer lebendig, die mit ihrem Engagement zu Vorbildern des Friedens wurden.
Ein besonderes Zeichen der Beteiligung setzte die Mitmach-Aktion im Gottesdienst: Alle Teilnehmenden erhielten einen Zettel, auf dem sie ein persönliches Wort oder einen kurzen Satz zum Thema „Frieden“ notierten. Die vielen Hoffnungen und Wünsche wurden anschließend an einem langen Band befestigt. Nach der Feier wurde dieses Band in sechs Teile geteilt – jede der beteiligten Gemeinden erhielt ein Stück als symbolische Erinnerung an das gemeinsame Gebet.
Zum Abschluss erhielten alle Besucherinnen und Besucher einen kleinen „Spiegel für den Frieden“. Er sollte daran erinnern, dass Frieden nicht nur ein globales Ziel ist, sondern immer bei jedem Einzelnen beginnt – in der eigenen Haltung, im täglichen Handeln und im Miteinander.
Das Friedensgebet auf der Halde Schleswig war geprägt von nachdenklichen Momenten, von Zeichen der Gemeinschaft und vom Vertrauen darauf, dass die Religionen auch in unserer Zeit einen wichtigen Beitrag für Verständigung und Frieden leisten können.
Fotos: Aurelia Trencik
