Rund 100 gespannte Gesichter blickten am Mittwochabend (19. November) dem Top-Journalisten Robin Alexander entgegen, als er für die Autorenlesung seines Bestsellers „Letzte Chance für die Demokratie?“ in der Katholischen Hochschulgemeinde zu Gast war. In rund Eindreiviertel Stunden erschloss Alexander mit seinem wachen Blick auf das politische Berlin den Studierenden einige Hintergründe des Politikgeschehens der jüngeren Zeit.
Zu Beginn des Abends in der Hochschulgemeinde stand wie üblich die Feier einer Heiligen Messe, an der der Journalist ebenfalls schon vor der Lesung teilnahm. Auch im KHG-Saal kam anschließend neben den Auszügen aus dem Buch die katholische Prägung des Autors zur Sprache, bevor es im Gespräch mit dem Studierendenpfarrer Dr. Simon Schwamborn unter anderem um die Entfremdung der CDU von der Kirche, aber vor allem auch um einen kritischen Blick auf die Entwicklung der politischen Landschaft ging.

Alexander erklärte, dass eine gute Politik in der Lage sein müsse, unterschiedliche Blickwinkel und Interessen auszutarieren. Ein intelligenter Ausgleich der Interessen stelle gleichzeitig auch eine gute Lösung für die Probleme der Gesellschaft dar.
„Die Qualität unseres demokratischen Systems liegt darin, dass im Kampf um das Narrativ glaubhaft vermittelt werden muss, dass man die besseren Lösungen hat“. Unterdessen sei die Fähigkeit zum Konsens entscheidend, um zu einem Ergebnis zu kommen. So wurde im Gespräch deutlich, dass das Agieren unter den gegebenen Verhältnissen zunehmend schwieriger wird, da die schmaler werdende politische Mitte in dieser Form der Konsensbildung unter Druck steht, wenn die politischen Ränder stärker werden.
Im abschließenden Frageteil der Veranstaltung zeigten sich die Studierenden sehr interessiert sowohl an einem weiterführenden inhaltlichen Austausch als auch an der persönlichen Arbeitsweise Robin Alexanders, zu der der Journalist gerne Einblicke teilte, bevor der Abend mit der Gelegenheit Bücher zu erwerben und signieren zu lassen, ausklang.
